Autonome Regulation bei zwei- bis dreijährigen Kindern im Verlauf eines Empathie-Paradigmas : Transgenerationaler Einfluss von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit der Mutter

التفاصيل البيبلوغرافية
العنوان: Autonome Regulation bei zwei- bis dreijährigen Kindern im Verlauf eines Empathie-Paradigmas : Transgenerationaler Einfluss von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung in der Kindheit der Mutter
المؤلفون: Unterricker, Corinna
المساهمون: Waller, Christiane, Ziegenhain, Ute
بيانات النشر: Universität Ulm, 2019.
سنة النشر: 2019
مصطلحات موضوعية: Fremdenparadigma, DDC 150 / Psychology, Psychisches Trauma, Kind, Kindheitserfahrung, Mother-child relations, Intergenerational relations, Psychovegetative Messung, Respiratorische Sinusarrhythmie, ddc:150, Transgenerationalität, Psychological trauma, Kindesmisshandlung, IKG, Cycle of maltreatment, Autonome Regulation, Adverse childhood experiences, ddc:610, Childhood Trauma Questionnaire, DDC 610 / Medicine & health, Mutter, Kindesvernachlässigung, Child abuse
الوصف: Hintergrund: In der Literatur wurden die Folgen von negativen Kindheitserfahrungen (englisch: adverse childhood experiences (ACE)) einer Mutter auf ihr Kind bereits häufig thematisiert (transgenerational cycle of maltreatment). Mütter, die in der eigenen Kindheit Opfer von Missbrauch, Misshandlung und Vernachlässigung wurden (ACE+), haben ein erhöhtes Risiko ihre eigenen Kinder zu missbrauchen, misshandeln oder zu vernachlässigen. Die Bedeutung des autonomen Nervensystems bei der Transmission von ACE wird derzeit diskutiert. Methoden: In der experimentellen Erhebung der Studie „Meine Kindheit – Deine Kindheit“ (Messzeitpunkt t3) wurden die Auswirkungen von frühen Traumatisierungserfahrungen einer Mutter auf das autonome Nervensystem ihres Kindes (n = 102, durchschnittliches Alter 32,3 Monate ± 7,7) untersucht. Die Parameter Herzfrequenz (HF), respiratorische Sinusarrhythmie (RSA), Präejektionsperiode (PEP) und linksventrikuläre Ejektionszeit (LVET) wurden anhand von Elektrokardiographie (EKG) und Impedanzkardiographie (IKG) in einem Empathie-Paradigma mit 7 Episoden simultan bei Mutter und Kind erhoben. Die negativen Kindheitserfahrungen der Mütter wurden retrospektiv anhand der Kurzform des Childhood Trauma Questionnaires (CTQ-SF) erfasst (Cut-off ACE+: Wert ≥ 2 auf mindestens einer Skala). Ergebnisse: Bei Kindern erfolgte ein Anstieg der RSA bei der Kontaktaufnahme mit der Fremden (Purzelbaum-Episode), ein Abfall der HF, als die Fremde die Verletzung simulierte (Empathie-Episode), sowie ein RSA-Abfall und HF-Anstieg in der Abschluss-Episode. In der Episode der sozialen Kontaktaufnahme mit der Fremden und in der Empathie-Situation ergab sich daher ein Anstieg der parasympathischen Aktivität. Die Kinder nicht-traumatisierter Mütter (ACE–) reagierten im Vergleich zu Kindern traumatisierter Mütter (ACE+) in der Episode der sozialen Kontaktaufnahme mit einer stärkeren Aktivierung des Parasympathikus. Ebenso reagierten jene Kinder in der anschließenden Empathie-Episode erneut mit einer stärkeren parasympathischen Aktivierung und in der Abschluss-Episode mit einer stärkeren parasympathischen Deaktivierung. Der große Einfluss des Alters und der Einfluss des Geschlechts der Kinder auf die autonome Messung wurde deutlich. Es ergaben sich höhere HF-Werte und niedrigere PEP-Werte für jüngere Kinder (bis zu 32 Monate alt) im Vergleich zu älteren Kindern in allen Episoden und ebenso höhere HF-Werte für Mädchen als für Jungen. Schlussfolgerung: In der vorliegenden Untersuchung konnte erstmals die Messung der psychovegetativen Parameter in einem Paradigma mit direkt gespielter Empathie-Situation etabliert werden. Der Abfall der HF stellte sich hierbei als „autonomer Marker“ der Empathiereaktion bei 2- bis 3-Jährigen dar. Das Ergebnis weist auf eine bessere parasympathische Varianz und bessere Anpassungsfähigkeit des parasympathischen Astes bei 2- bis 3-jährigen Kindern unbelasteter Mütter hin. Bei Kindern ACE-belasteter Mütter hingegen ist zu vermuten, dass die parasympathische Anpassungsfähigkeit an Umweltanforderungen eingeschränkt ist beziehungsweise die Varianz des parasympathischen Nervensystems vermindert ist. Das Untersuchungsresultat könnte auch ein Hinweis darauf sein, dass im Alter von 2 bis 3 Jahren Kinder unbelasteter Mütter im Vergleich zu Kindern von Müttern mit Missbrauchs-, Misshandlungs- und Vernachlässigungserfahrungen möglicherweise leichter Kontakt zu einer Fremden aufbauen, besser sozial interagieren und tendenziell eher zu empathischem Verhalten fähig sind. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse lässt sich ein transgenerationaler Einfluss von negativen Kindheitserfahrungen der Mutter auf das autonome Nervensystem ihres 2- bis 3-jährigen Kindes vermuten.
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اللغة: German
DOI: 10.18725/oparu-22855
الوصول الحر: https://explore.openaire.eu/search/publication?articleId=doi_dedup___::780bce3d7445ab3e0158ce143c93952aTest
حقوق: OPEN
رقم الانضمام: edsair.doi.dedup.....780bce3d7445ab3e0158ce143c93952a
قاعدة البيانات: OpenAIRE